Kloatscheeten in der Grafschaft Bentheim. Ein traditionelles, uraltes Spiel in der typischen
norddeutschen Landschaft. Immer im Winter. - sonst ist es zu warm für einen Söpi.
Im Januar kommen wir wieder alle zusammen und treffen uns in der Grafschaft Bentheim
zum Kloatscheeten. Geklönt wird dann viel - unterwegs.
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Alles ist organisiert. Die Strecke, der Proviantwagen, das kleine Lokal in dem anschließend gegessen
wird. Grünkohl mit Pinkel (Mettwürstchen) und Schweinebraten. Ganz regional, typisch und deftig.
Jeder ist mal an die Reihe das Kloatscheeten vorzubereiten. Oft regnet oder schneit es.
Die kalten Winde fegen über die platte Landschaft wie Hechtsuppe. Aber das macht alles nichts.
Wir ziehen los, warm eingepackt.
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Es ist still und einsam. Ich liebe die alten, knorrigen Eichen, die den Wind ein wenig brechen.
Unser Proviantbollerwagen ist gut gefüllt mit warmem Tee und Kaffee (een schöön
Tass Tee) Mittelalter Gouda und frisches Landbrot sorgen für gute Stimmung - ebenso ein paar
Flaschen Bier - wer mag. Auf dem Wagen sind auch die Geräte, die wichtig sind um den teuren
Hartholzkloat aus den Gräben zu angeln.
Die offiziellen Angaben:
Der Kloat hat einen Durchmesser von 6,5 bis 9 cm, eine Breite von 3 bis 5 cm und ein Gewicht von 375
bis 470 Gramm. Wichtig ist der „Wurf unter dem Arm“, der vergleichbar ist mit der Wurftechnik beim Kegeln.
Was zählt ist die Weite vom Abwurf bis zu der Stelle, wo der Kloat liegen bleibt. Wer am weitesten wirft
hat natürlich gewonnen. Jetzt erstmal die Mannschaften bilden. Jeder erhält eine Nummer.
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Aber eigentlich ist das Spiel gar nicht so wichtig. Wir gehen stundenlang über Feldwege, erzählen,
genießen, lachen und frieren. Das Frieren gehört dazu - mal mehr mal weniger. Eine besondere
Landschaft - aalglatt, endlos, pur. Manchmal sind wir schon auf der niederländischen Seite gelandet.
Laufen dann wieder ostwärts...
Umso schöner ist es wenn wir in der Dunkelheit endlich die kleine Gaststätte erreichen.
Kann ich jedem nur empfehlen!