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ein winterspiel auf dem land. kalt muss es sein. eiskalt. wat mutt dat mutt. die spielsaison endet denn auch spätestens im märz. das frieren gehört dazu wie der weite blick in die ferne über das platte land, wie der klare horizont, die beleuchtung im verlauf der stunden, der dunst über den feldern, der die landschaft durchtränkt und das licht zurückstrahlt.
das macht diese lichtluftfernwirkung aus. diesen eigentümlichen charakter der norddeutschen winterlandschaft: alte bäume und alleen heimlich einsam am feldrand stehend zwischen weiten fernsichten und dem hohen himmel in der grafschaft bentheim.
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kloatscheten ist volkssport - das spielen mit dem bollen und kloat gibt es seit 1630. zum glück. das sportgerät ist der kloat eine 4,5 cm breite holzschreibe, abgeflacht, mit einem bleikern im innern. das ziel: den kloat möglichst weit zu stoßen, damit er weit über steinige feldwege kreisstabilisierend rollert, holpert, kullert. mannschaften werden gebildet. der könig ermittelt.
jeder wurf von jedem wird vergnüglich kommentiert, kritisiert, bewundert - oder auch nicht. überhaupt wird viel miteinander geklönt, erzählt umgeben von dieser besonderen landschaft. der kostbare kloat geht verloren in tiefen gräben und endlich wiedergefunden.
die kälte drängt zur eile. ein bollerwagen mit proviant und warmen getränken ist immer dabei. wie auch ein kleiner söpi an diversen Kreuzungen ausgeschenkt wird. es gilt durchzuhalten. der kälte zu trotzen.
das spiel und der tag endet mit traditionell reichhaltigem grünkohlmitpinkelessen. grünkohl - die palme des nordens ist kult. einfach köstlich jetzt. und warm. dank ook.
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Kloatscheten ohne Schnee - hier.