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Mantel geschnappt, dicke Schuhe und los geht´s zum Rotliegenden.
Gedankenreise draußen entlang der Reben. Einmal den Rhein entlangschippern. Anheuern. An Bord gehen. Achterleine los. Dem Wind folgen, den Gedanken, der Sehnsucht und dem Lichtgeglitzer auf dem Wasser. Versinken in der Weite und im Warmgestricktem.
Die Weite macht hungrig wie der kühle Luftstrom vom Rhein. Süßkartoffelsalziges knusprig buttrig umhüllt und wohlig wärmend aus dem Ofen ist jetzt was herbstliches und Glück.
Eine Kartoffel und irgendwie doch keine. Süß und weich und dick. Mit Honigaromen von fleissigen Bienchen, Zitronenthymian aus dem Garten, der sich Sommerfrisch im Oktober präsentiert, und etwas neutraler Chilischärfe und Ingwer.
Eingehüllt in ein Teigplanetarium. Süßkartoffelgestirne- und Oktobergenuss.
Die Teigzubereitung wie bei meiner beschriebenen Kürbismohncremeknuperei. Für die Teigdecke eine entsprechende Menge zurückhalten - so ein Drittel.
Die 700g Kartoffeln schälen, in Scheiben schnippeln, salzen. Die Scheiben scheibchenweise in die Form - 22 cm Durchmesser - auf den Teig geben. Schuppig wie ein Fisch aus dem Rhein. Gut salzen damit alles durch das Teigplanetarium noch schmeckbar bleibt. Chilischärfe nach Geschmack und gemahlenen Ingwer darübersieben. 2 EL Honig über das Süßkartoffelgeschnittene trudeln lassen. Darüber streusel ich reichlich frischen Zitronenthymian. Die Süße braucht an dieser Stelle einen Kontrast. Drei Eier und ein Klecks Schmand verbinden und die süßen Kartoffeln damit fluten. In die Teigdecke einmummeln und am Rand festdrücken. Hitzeheiße 180 Grad vorgeheizen und 40 Minuten backen.
Mit jedem Bissen wird der Tag ein wenig schmeckbar, klingt nach. Der Wind, die Herbstluft. Die letzen Dahlien mit Süßkartoffelton mittig im Weiß. Und dazu ein Glas Riesling. Vom Rotliegenden. Vor 280 -240 Millionen Jahren.
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rheingeschaut_
Eisen gibt den Ton an und den Namen Rotliegendes. Ältester Abschnitt der Permzeit.
Bei der Entstehung des Rheingraben vor etwas 45 Millionen Jahren brach die Erdkruste auf und die ätestesten, unteren Erdschichten kamen hier an die Oberfläche.
Die besondere Mineralität durch den Schieferanteil ist in den feinen Rieslingnuancen spürbar. Was ganz feinens der Riesling von diesen Lagen. In Rheinhessen.
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ein gesamtgedicht — deine worte (!), deine bilder (!), der vorstellungsgeschmack (!). (wohin soll ich kein rufzeichen setzen? geht nicht anders.)
AntwortenLöschenOMG ! ich liebe Süßkartoffeln und dieses rezept werde ich wohl heute abend nachmachen... hmmm ich kanns gar nicht erwarten...
AntwortenLöschenTolle Fotos und tolle Poesie
liebste grüße Brigitte
Etwas herbstwarmes ist jetzt genau recht... Lieben Gruß zu Dir, Iris
LöschenWie schön, Text und Bilder! Besonders haben es mir die wie zufällig hingestreuten Löcher in der Teigdecke angetan.
AntwortenLöschenLiebe Grüße zu Dir,
Mecki
Das Universum auf der Teigdecke... Lieben Gruß, Iris
Löschenich schmelze dahin, deine bilder, deine worte, so wundervoll. sie zaubern mir ein lächeln aufs gesicht. und das will was heißen nach einem tag wie heute.
AntwortenLöschenwünsch dir ein tolles wochenende
liebst andrea
...großartig deine Rezeptbeschreibung, liebe Iris,
AntwortenLöschenda müßte ich direkt mal Süßkartoffel probieren, habe ich nämlich noch nie...schöne Bilder,
lieber Gruß Birgitt
Ja mach das - die Süßkartoffel ist auch im Ofen pur eine Delikatesse... Herzlichen Gruß, Iris
LöschenEin Gericht für die Seele - Seelenfutter, genau! Durchgeschaukelt und mit kalter, windumwehter Nase schmeckt es sicher besonders gut!
AntwortenLöschenLiebe Grüße und ein schönes Wochenende für Dich.
Cora
Frische Luft macht hungrig, die am Rhein besonders... Ganz liebe Grüße, Iris
Löschenwunderschön! ich habe hier auch noch drei solche Knollen liegen…
AntwortenLöschenherzliche Grüsse!
Die Süßkartoffel und ich - wir sind beste Freundinnen. Allerdings habe ich sie noch nie so schön in Szene gesetzt. Immer nur Schale ab, Streifen schneiden und rein ins heiße Olivenöl. Ich Banause :-).
AntwortenLöschenEin tolles Wochenende wünscht Dir,
Steph
So mag ich sie auch sehr -mit Honig und Zitronenthymian. Der darf bei mir nie fehlen. Lieben Gruß, Iris
LöschenLiebe Iris,
AntwortenLöschenich gestehe Süßkartoffel habe ich noch nicht gegessen, nach Deinem Credo werde ich das wohl bald tun.
herbstliche Grüße
Judika
Im Ofen gegart mit Thyminan und Honig - ein Traum. Kann ich nur empfehlen. Lieben Gruß Iris
LöschenWas für eine poetische Rezeptnotiz, liebe Iris !!! Süßkartoffeln habe ich erst einmal gegessen, das sollte ich unbedingt wiederholen :-) Ganz herzliche Grüsse und ein entspanntes Wochenende, helga
AntwortenLöschenLecker klingt das und so sieht es auch mal wieder aus.
AntwortenLöschenSchöne Grüße
Jutta
süßkartoffeln sind bisher bei mir immer mit anderem gemüse im backofen gelandet oder als mischung mit kartoffeln zu püree. diese tarte lockt mich jetzt sehr - nicht nur wegen der wunderschönen fotos, sondern weil sie bis hierher duftet (ich bin ein olfaktorisches genie...).
AntwortenLöschenherbstherzliche grüße, mano
Huhu liebe Iris,
AntwortenLöschenDANKE für diesen wundervollen Post - deine tollen Worte und vor allem DIE Bilder!! Das Rezept klingt richtig toll. Weißt du was ich am meisten mag? Die "Löcher" in der Decke des Teiges, so hübsch anzuschauen - der Teller darunter übrigens auch ;) ... Hach, ich bin sehr gern bei dir und auf deinem Blog!
Liebste Grüße und dir einen schönen Sonntag
Nadja & filigarn
Liebe Iris,
AntwortenLöschenSüßkartoffeln mag ich sehr gerne. Tolles Rezept! Deine Bilder sind wieder einmal wunderschön!!!
Liebe Grüße
Petra