Heißer Kaffee unterm Schneepflug







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Heißer Kaffee unterm Schneepflug  _Eigentlich wollte ich über die Ausstellung  Antonio Saura“, Retrospektive berichten, die zur Zeit in Wiesbaden im Kunstmuseum zu sehen ist. Mit den Bildrechten ist es schwierig - schade, denn sein Bild „Goyas Hund“, dass er 1997 malte gefällt mir so gut und ich hätte es Euch gern gezeigt... Er nimmt Bezug auf ein Bildmotiv Goyas, das seinen Hund zeigt. Mit über 200 Werken ist die Ausstellung bisher 
die umfangreichste Retrospektive des Künstlers.

Aber, damit es nicht zu fad wird habe ich im Museumskaffee Aufnahmen gemacht.
Auch dort Kunst an den Wänden und zwar eine Arbeit von Jörg Nittenwilm.

Schwarzweiß geht es rund. Ein Wasserwirbel, der den Raum umspült und mich auch.
Die Schneepflugskulptur unter der Decke bleibt trocken, erdet. Muss sie auch, denn die Sogwirkung ist spürbar. Mein Milchkaffee schmeckt gut.

Jörg Nittenwilm benennt einen Bezugspunkt für diese Arbeit: „Aber ich kenne keine bessere Entsprechung für die Dynamik geistiger Prozesse und ihrer transformatorischen Wirkung als Leonardos Sintflutszeichnungen und seine Notizen zur Bewegung des Wassers. Es gibt in der Kunst ein klassisches Störprinzip, das Sehen hilft.“




























































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In romantischen Gefilden









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_13 internationale Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Arbeiten im Sinclair Haus, Bad Homburg, nehmen Bezug zu Motiven der Romantik. Ganz unterschiedlich sind ihre Werke. Die Landschaft, die Natur dient als Projektionsfläche unserer Erinnerungen. Videos von Marina Abramoviç und Bill Viola, sowie die Fotografien des Amerikaners Alec Soth integrieren den Menschen im Naturraum. Nils-Udo lenkt den Blick mit seiner Arbeit aufwärts, spielt mit der Perspektive romantischer Sehnsüchte mit seiner großen Installation im Hof.

Brüchigen Märchenwelten nähern sich die Fotografin Susanna Majuri und Christoph Brech.
Warum sehnen wir uns in romantische Welten, Landschaften, Gärten? Träumen uns aus dem Alltag in ferne Gefilde und rätselhafte Räume. Fühlen wir uns in der Natur so wohl weil sie kein Urteil über uns fällt?
- Joseph Eichendorf sagt dazu :
„Auf dem Strome will ich fahren, / Von dem Glanze selig blind! / Fahre zu! Ich mag nicht fragen, / Wo die Fahrt zu Ende geht!“




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Nils-Udo - der Tabernakel ist leer. Die leere Hülle. das Gefäß ist die Hostie selbst, ist der Gegenstand, ist die sich selbst vorführende Natur in Gestalt der zu ihrer Herstellung verwendeten Materialien; Äste, Weiden und Erde(...) Die Natur selbst ist der Gegenstand. Und sie braucht uns nicht.


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„All die Möglichkeiten der digitalen Fotografie sind meines Erachtens zwecklos, wenn sie nicht dazu genutzt werden, Eindrücke zu visualisieren statt Konkretes abzubilden. Denn Fotografie ist eigentlich nur ein Mittel, um den Betrachter in seine eigene Traum- und Vorstellungswelt eintauchen zu lassen“ - so die Ansicht von José María Mellado.















































Cornelia Genschow, Gräser, 2009-2010 

aus dem Schlosspark Bad Homburg
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Und Alec South meint: „Fotografie ist ein Akt der Sehnsucht. Wir machen Bilder, weil wir hoffen, die Zeit anzuhalten und die Schönheit der Welt in unseren Händen zu halten. Es ist ein verzweifelt romantisches Unterfangen.“ Also für mich eine Anregung mein Verhalten dahingehend zu reflektieren...
das geht am besten im Schlosskaffee - gleich nebenan.

Im Schein des Unendlichen
Romantik und Gegenwart. Die Ausstellung ist noch geöffnet bis 24. Februar 2013 im Sinclair-Haus
Löwengasse 15, Eingang Dorotheenstraße
61348 Bad Homburg v. d. Höhe








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Wespennester





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Wespennester  _Erinnerung und Glück - kostbar. Ein klassisches Rezept aus Österreich -  von meiner Großmutter.

Der Geruch von frisch geschnittenem Gras versetzt mich zurück in die Tage meiner Kindheit. Freitagnachmittag. Immer Freitags wurde der Rasen bei uns in Facon gebracht. Verwoben war dieser Geruch mit dem Duft frisch gebackener "Wespennester". Eine einzigartige Duftkomposition.
Ein noch warmes Wespennest zum Kaffee. Zum Niederknien. Schmeckt heute noch besser.

Auch an Dienstagen.

Das Wesentliche ist bei diesem Rezept - der Genuss des Einfachen. Auch deshalb ist dieses Rezept so gut und praktisch, weil nur ganz einfache Zutaten benötigt werden:
400g Mehl
Germ (Hefe)
Zucker, Milch
2 Eier, Vanillestangen
und Butter.



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Die Hefe mit einem Teil der warmen Milch (1/4 l) und etwas Zucker verrühren und aufgehen lassen. Dann alle Zutaten mit der geschmolzenen Butter (70g) zu einem schönen

Hefeteig verrühren. Das war´s schon. Nun warten. 

Wenn der Teig so richtig schön gegangen ist, erneut kneten und eine Fläche auswalken. 250g Butter mit 200g Zucker und dem Vanillemark cremig rühren. Die Masse darauf verteilen.

Jetzt einrollen zu einer Wurst - Durchmesser ca. 4-5cm. In Abschnitte schneiden von ca. 2cm. Diese werden dann in flüssiger Butter gewendet und dicht an dicht in ein Gefäß gegeben. Die Gefäße mit dem Nestern erneut im Ofen gehen lassen - so ca. 20 Minuten.
Was noch wichtig ist, ist Geduld. Das ist die Herausforderung für mich. Da bin ich auch im Garten gefordert, denn Geduld muss man haben... Sonst wird es nichts. Also dem Teig unbedingt Zeit geben.

Die Temperatur im Ofen erhöhen auf 180 Grad. 10 Minuten backen. 100 ml Milch mit 70g Zucker vermischen und erhitzen bis der Zucker gelöst ist. Die Mischung gleichmäßig auf die halbgebackenen Wespennester gießen und anschließend fertig backen - nicht zu dunkel. Das dauert je nach Ofen 20 Minuten. Mmmm dieser Duft! Die Nester aus der Form lösen und mit dem Kopf nach unten auf einen Teller geben. Noch warm und ganz frisch genießen, mit einem Milchkaffee - im Garten.

Das schmeckt dann wie es immer geschmeckt hat - nach Freitagnachmittag, nach Geborgenheit. Tut gut.



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Jasminblüten im Eis






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Jasminblüten im Winter  _sogar unter dem Eis. Das ist jetzt kein versehentliches Blühen - das ist die besondere Angewohnheit des Winterjasmins. Die kleinen gelben Kelche erscheinen bis in den April.

1844 gelangte auch er nach Europa. Bei uns ist er schon eine Weile im hinteren Eck des Gartens. Dort hat er eine wichtige Funktion als Vermittler zwischen der senkrechten hohen Steinmauer und der waagerechten Ebene des Gartens. Er erobert mühelos unsere 5 Meter hohe Steinmauer und hat ein ausgeprägtes Bedürfnis nach mehr Fläche im Garten. Die wir ihm nicht geben. 


Ein kräftiger Schnitt (jedes Jahr aufs Neue) legt den überwucherten Gartenweg frei und auch andere Stauden müssen vor seinem Ausbreitungsdrang geschützt werden. Gerade die vielen Schwertlilien davor hätten ansonsten keine Chance. Der echte Winterjasmin geizt als einziger in seiner Verwandtschaft mit dem Duft. Schade. Blüht aber dafür recht lange - von Januar bis April und dass bevor die kleinen Blätter sichtbar werden (deshalb nudiflorum). 



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Gelb ist zwar nicht meine Lieblingsfarbe im Garten, aber solange nichts anderes blüht, stört es nicht und ich freue mich auf diese zierlichen, kleinen Kelche.
Nach der Blüte sind die bogigen, langen Triebe einfach grün und die überwucherte Mauer
hat etwas sehr charmantes. Hinauf helfen wir ihm nicht, dass managet er alles allein.



Jasminum nudiflorum, Syn.: Jasminum sieboldianum Blume oder Winterjasmin, nacktblütiger Jasmin, Gelber Winterjasmin auch Echter Winterjasmin sind die Bezeichnungen.
Die Mauer gibt ihm Schutz vor den kalten Winden und einen warmen Platz. Was er gar nicht mag sind saure Böden.  

















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