Pilzkonzert






























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Magisch schöne, braune Gebilde geben Inspiration für die Komposition. Waldbodenmoosduft im Herbst. Jetzt ist sie da, die Klangfarbe der Pilze. Die Pilzsymphonie von Václav Hálek nimmt Gestalt an. Er kann sie alle hören. Die Pilze. 5907 Stücke hat er komponiert.

Hört selbst. Hier.





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rheingeschaut: Leider werden Pilzkulturen immer seltener. 
Für den tendenziellen Rückgang der Pilzflora ist der 
Stickstoffeintrag aus der Luft verantwortlich, ebenso die intensive 
Forstwirtschaft wie der Holzeinschlag und fehlende Regenmengen. 
Nicht allein das Abschneiden von Pilzen bedingt den Rückgang, 
sondern Veränderungen in unserem Ökosystem.




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Dornröschen schlaf
































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Vor Schreck erstarrt ist unser letztes Röslein im Garten. Meine Heldin dort. Engelsgleich verknittert die schönen Blätter - wie überbackenes Baiser. Das Zartrosesamtweich ist verschwunden. Die Regentonne geflutet. Meine Gummistiefel voll gesogen im tropfenden Garten...








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Bouquet garni







































Elemente für dies Sträußchen sind unterschiedlichste Grüntöne, Purpursilbergraugrün und intensive Aromen. Die kupferfarben funkelnde Glasur verstärkt die feinen, edlen Geschmackstoffe. Empfinde ich. Die Herausforderung ist die Komposition der Nuancen, die phantasievolle Zusammenstellung der Noten. Experimentieren, addieren, reduzieren, schmecken, riechen, rühren - und genießen. Immer wieder berühre ich den Strauß - atme ein. 

Et voilà - die persönliche Komposition für das Bouquet garni gelingt. Komprimierter Sonnenschein - flüchtig, frisch, frei. Auch ein Augenschmaus und kein Hexenwerk. 






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rheingeschaut:
Mit dem Bouquet garni aromatisiere ich verschiedenste Gerichte, passe den 
Gaumengenuss an. Das ist die Essenz. Die Basispalette 

(3–5 Petersilienstängel, 2–3 frische Thymianzweige, 1 frisches Lorbeerblatt) 
variiert oft mit Rosmarin, Salbei, Basilikum, Pimpinelle, Estragon oder 
Bohnenkraut. Das ist stimmungsabhängig und davon, was im Garten gut 
gedeiht. Die gesammelten, frischen Kräuter waschen, mit Küchengarn 
umwickeln. Vor Ende der Garzeit das Bouquet garni komplett aus dem Topf 
angeln. Bedacht auf das leibliche Wohl, erprobt seit 300 Jahren, ist diese 
Würzmethode.







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Glyzinienkreise



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Das Laub unserer Wildrose hat ihr gewohntes Aussehen durch den Regen nicht verändert. Frisch, gesund, hell und zart. Die Hagebutten sind gut ausgebildet und perfekt für einen Strauß. Hallo Oktober. Ich kaufe selten Blumen und schneide der Jahreszeit entsprechendes aus dem Garten. Die Glyzinie hat wunderbar biegsame Äste, die sowieso gekürzt werden müssen. Ein gutes Team. Hagebuttentanz um die Glyzinie. Meine klassische große Vase gibt dem raumgreifenden Gebilde Halt. Linear, grazil, kreisförmig leicht.


_rheingeschaut - Tipp:

Die vielen schwarzen Hagebutten der Bibernellrosen (Rosa pimpinellifolia) gefallen mir besonders gut. Es gibt unzählige Formen und Farben. Dick und Rot sind die Hagebutten der Kartoffel-Rose (Rosa rugosa). Klein dagegen die Hagebutten der Rose Ballerina oder Lykkefund.

Die Sorten müssen einfache oder halb gefüllte Blüten besitzen., Bei den gefüllten Rosensorten sind die Staub- und Fruchtblätter in Blütenblätter umgewandelt. Daher sind diese Blüten steril und bilden keine Hagebutten.
Wichtig zu beachten: wer Hagebutten schneiden möchte sollte die verblühten Blütenstände stehen lassen. Das hat natürlich zur Folge, dass eine zweite Blüte ausbleiben kann.


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Apfelglück











Noch einmal die Sommerzeit schmecken. Die Herbstsonne erhaschen. Oktoberstimmung. Die Wärme spüren. Konzentrat der Sommermonate: Frisch gepresste Herbstäpfel aus den Nachbarorten - . Reif, duftend und aromatisch die verschiedenen Sorten. Ein Apfel - schöner als der andere. Ab Ende August bis Ende September wird gepresst bei Groebe in Westhofen.


Meine Wahl ist der naturtrübe, erfrischende Saft mit seinen vielen Vitaminen und Mineralien. Der Saft dieser kultivierten, heimischen Sorten schmeckt gehaltvoll apfelig, körperreich mit betont ausgewogener Säurebalance in schönem Hellorange. Genussgeschmack von Obstwiesen in meinem Glas. 
















_rheingeschaut - Tipp: Apfelsaft selbst pressen. Ein Selbstversuch.
 
2 kg handgepflückte Äpfel gut waschen und in kleine Würfel schneiden. Wichtig: Faules wegschneiden. Anschließend die Apfelwürfel in einen großen Kochtopf geben und mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Dann 1 Liter Wasser hinzugeben und kochen - ca. 10 Minuten, ohne Deckel bei mittlerer Hitze.
Anschließend wird die gekochte Apfelmasse durch ein feines Haarsieb gestrichen. Kräftig pressen, um den Saft aus den aufgekochten Apfelstückchen aufzufangen. Jetzt kommt der fertige Apfelsaft in einen mittelgroßen Topf. Eventuell Zucker nach Geschmack zugeben und die Flüssigkeit mit dem Zucker kurz aufkochen. Den fertigen Saft in schöne Flaschen abfüllen. Mit Mineralwasser gemischt - ein Gedicht.
Auch warm ist er herrlich im Winter, mit einer Brise Ingwer, Kardamom oder Vanilleschote.
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Artischockenschock


























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Mächtiges Blattwerk. Blau. Changierend. Dazu gesellt sich ein aristokratisch, kostbarer Begleiter. Blau. fedrig, duftig. Die Artischocke.

Das stolze Blatt, die Hülle für die Artischocke. So großzügig ummantelt, schmeichelt der kapriziösen Artischocke und lässt sie in alten Zeiten schwelgen. Französischer Landadel liebte sie  - bis zur französischen Revolution.










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rheingeschaut - Tipp: Der Rotkohl liebt gut gedüngten Boden und ausreichend Feuchtigkeit. Er ist ein wunderbares Wintergemüse, wird im Frühjahr ausgesät oder gepflanzt und im späten Herbst geerntet.

Im sauren Boden wird er eher rot, in alkalischem Boden mehr bläulich. Durch die Zugabe von Essig oder anderen Säuren wird der Kohl schön rot - in der Küche.


Ein großes Blatt auswählen und damit ein Behältnis komplett einwickeln. Die Artischocke
dann in das ummantelte Gefäß stellen - ohne viel Schnickschnack.
 


Gelb trifft Stahl



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In Halle 6 vibrieren die Stahlträger. Das Sinfonieorchester St. Gallen spielt. Ein ungewöhnlicher Ort.
Modestas Pitrenas führt mit rasendem Tempo durch das Programm: Der neongelb illuminierte Stab des Dirigenten gibt Orientierung in der Dunkelheit. Riesengroß die Hallen. Es ist mucksmäuschenstill. Die Akustik unglaublich - unterstützt von der visuellen, Grobheit der Stahlträger. Das Thema: Technik, Maschinen, Mobilität - Fortschritt. Interpretiert im Kopenhagener Eisenbahn-Dampf Galopp, Motoren oder Pacific 231. Gelbe Lichtpunkte umschreiben die Industrie-Architektur. Zu hören letzte Woche in St. Gallen im Stahlwerk Debrunner Acifer AG, Halle 6 - ein besonderes Abendteuer.
Weitere faszinierende Kulturerlebnisse hier bei Tanja Praske
































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Grün





























Grün, grün

Wo anfangen bei der Farbe Grün? Der ganze Garten ist grün. Ich liebe sie alle diese Nuancen in Grün - Blaugrün, Graugrün, Dunkelgrün, Gelbgrün, Zartgrün - unzählig viele sind es.

Das Grün im Garten beruhigt, gibt Kraft, inspiriert - Karl Foerster sagt es so:


Es gibt nicht nur unter Menschen, sondern auch unter den Pflanzen stille Humusbildner des Glücks. 



































Rheingeschaut -  Tipp zu Hedera helix: Efeu braucht etwas bis er in die Startlöcher kommt, aber dann wächst er und wächst. Schere immer parat halten. Selbst auf verdichteten Böden wächst er wo andere sich verabschieden. Besonders schön finde ich die Blütenknospen, die sich an alter Substanz bilden. 
Interessante Sorten: Hedera helix Goldstern, White Wonder und Anne Marie - weiß umrandet und Frodo mit Hellgrünen Anteilen.





















Mein Weg zum Garten ( 4 )








Die Luft wird frischer, das Licht geheimnisvoller. Die Apfelbäume leeren sich. Gleich bin ich angekommen.













































Flüchtig, leicht, vorbeigehuscht - Zartblau, duftiges Rosé und Gelbnuancen treffen sich. Leisten mir Gesellschaft auf meinem Weg zum Garten. Porzellanig, hauchfein der Himmel. Ein paar Sonnenstrahlen noch - für die Trauben...


Mein Weg zum Garten ( 01 )